Sprachstörungen bei Erwachsenen Aphasien |
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Definition Sprachstörungen im Erwachsenenalter sind in der Regel Aphasien. Aphasien sind zentrale Sprachstörungen, die linguistisch als Beeinträchtigung in den verschiedenen Komponenten des Sprachsystems (Phonetik/Phonologie, Semantik/Lexikon, Morphologie / Syntax, Pragmatik) zu beschreiben sind. Die aphasischen Störungen erstrecken sich auf alle expressiven und rezeptiven Modalitäten, d.h. auf Sprechen und Verstehen, auf Lesen und Schreiben. Als Aphasie bezeichnet man im deutschsprachigen Raum Störungen, die erst nach Abschluss des Spracherwerbs auftreten. Ursachen Bei folgenden Grunderkrankungen können Sprachstörungen/Aphasien auftreten: nSchlaganfälle
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Erscheinungsformen Leitsymptome der Aphasie 41. Störungen der Lautsprache Störungen der Wortwahl und Wortfindung Ein Wort kann nicht mehr genannt werden, oder es wird statt dessen ein anderes Wort genannt (semantische Paraphasien oder Neologismen). Störungen der Lautstruktur Die Lautstruktur der Wörter ist fehlerhaft, so dass das Wort leicht verändert wirkt oder aber gar nicht mehr verständlich ist (phonematische Paraphasien oder Neologismen). Störungen von Satzbau und Grammatik Es kommt zu Satzabbrüchen oder zur Verkürzung von Sätzen im Sinne eines Telegrammstils; es kommt zu Wortstellungsfehlern im Satz oder zu morphologischen Fehlern, manchmal werden auch Sätze ineinander verschränkt oder Teile des Satzes verdoppelt. |
Die logopädische Behandlung 4Ziel der Behandlung Das allgemeine Behandlungsziel ist, dem Aphasiker sprachliche Kommunikation im Alltag wieder zu ermöglichen. Da eine sprachliche Rehabilitation im Sinne einer wirklichen Heilung meist nicht möglich ist, muss der Patient lernen, mit seinen reduzierten sprachlichen und / oder gestischen Ausdrucksmöglichkeiten Gesprächssituationen zu bewältigen. Es werden nicht Wörter bzw. Sätze gelernt, sondern Sprachprozesse aktiviert und reorganisiert. Der Erfolg der logopädischen Therapie kann daher nicht nur an der Verbesserung der linguistischen Fertigkeiten des Patienten gemessen werden. Von entscheidender Bedeutung ist die Verbesserung der kommunikativen Kompetenz des Patienten, die sich positiv auf dessen allgemeine Lebensqualität auswirkt. 4Behandlungsformen Vor jeder Behandlung wird eine der Störung und dem Leistungsvermögen des Patienten oder der Patientin entsprechende logopädische Diagnostik durchgeführt, welche die sprachliche und kommunikative Leistung der Betroffenen umfasst. Danach werden entsprechende Therapieziele festgelegt, und die Behandlung wird in Einzeltherapie begonnen. Parallel dazu wird Angehörigenberatung durchgeführt. Teilweise gibt es Angebote für Gruppentherapien. Gegebenenfalls findet die Therapie in Intervallen und/oder als Intensivtherapie statt. Bei Transport- oder Gehunfähigkeit kann die Behandlung im häuslichen Bereich des Patienten erfolgen. 4Zielbereiche nWahrnehmung nSprachverständnis nSprachproduktion (Wortfindung, Grammatik, Aussprache) nLesen/Schreiben nStörungsspezifische kognitive Fähigkeiten nStörungsspezifische Krankheitsverarbeitung nKommunikationsfähigkeit nHilfsmittelversorgung Zeitpunkt und Dauer der Behandlung Die logopädische Therapie sollte so frühzeitig wie möglich beginnen, d.h. schon in der Akutphase, sobald es der Allgemeinzustand des Patienten erlaubt. Eine Therapieeinheit beträgt in der Regel 45 Minuten (plus Vor- und Nachbereitungszeit). In Einzelfällen sind auch Therapieeinheiten von 30 oder 60 Minuten sinnvoll (in Abhängigkeit von der Therapiehäufigkeit und dem Leistungsvermögen des Patienten). Die wöchentliche Therapiefrequenz ist abhängig vom Allgemeinzustand des Patienten und der Phase der Erkrankung und beträgt i. d. R.: Akutphase: 3-5 mal pro Woche Rehabilitationsphase: 3-5 mal pro Woche Konsolidierungsphase: 2-4 mal pro Woche Langzeitbehandlung: 1-2 mal pro Woche Im Allgemeinen ist die Aphasietherapie ein langer und zeitaufwändiger Prozess, der von einigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren dauern kann.
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